Susanne Fürst-Michna, Germany
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Susanne was diagnosed with cancer of unknown primary (CUP) in early 2020 and had the opportunity to receive a tailored treatment plan, informed by comprehensive genomic profiling (CGP).
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Ich fuhr im März 2020 von Frankfurt mit dem Auto nach Hause und griff mir an den Hals — und spürte Knoten. Die waren flexibel, die ließen sich nach allen Seiten drehen, und ich dachte: Komisch, muss ich halt mal nachschauen lassen. Und dann kam so ein Puzzleteil zum anderen, und es wurde dann in einem CT festgestellt, dass ich im Oberkörper sehr, sehr viele Knoten habe — Lymphknoten, vergrößerte Lymphknoten. Und der Verdacht war: Lymphdrüsenkrebs. Ich bin dann daraufhin relativ schnell in die Klinik in Fulda gekommen. Dort
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wurde mir dann am Hals entsprechendes Genmaterial entnommen — von den Knoten. Das Ergebnis war: Man konnte es nicht zuordnen. Und dann hat der Onkologe gesagt: „Guck, Cancer auf anderen Bäumen.“ Dann war das Kapitel eröffnet. Ich war entsetzt gewesen über das, was ich alles gelesen habe: geringe Lebenserwartung, hohe Todesrate, schwierige Situationen etc. Da lief ein Kopfkino ab — man kann es nicht aufhalten. Man sieht vor Augen: Die Kinder sind in der Schule, sie wollen zum Abitur gehen, die Konfirmation von der Tochter stand
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im nächsten Jahr an — und es war so vieles. Und ich konnte... ich konnte den Film nicht aufhalten. Vor allem war dann die Frage: Wie geht man eben auch damit um? Meine Haare sind ausgegangen — das war ein sehr emotionaler Moment, auch während der gesamten Therapie. Auch wenn man weiß, sie kommen wieder — aber wenn es so weit ist, hat das an einem geknabbert. Das war dann auch so ein Punkt, wo mein Sohn mich beispielsweise nicht ohne Haare sehen wollte. Also habe ich zu Hause auch immer Kopfbedeckung getragen, eine kleine Mütze
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oder so. [Musik] Während der intensiven Zeit der Erkrankung hieß es auch: Ich sollte ein bisschen Sport machen, aber Spitzenbelastungen vermeiden. Seither erkunden wir hier bei uns die Wälder rundherum, fahren immer wieder neue Strecken. Man kommt in Ecken hier in unserer unmittelbaren Umgebung, die man vorher noch nie gesehen hat — und es ist einfach schön. Ich hoffe, dass ich noch viel Zeit mit meiner Familie verbringen kann, dass ich das Erwachsenwerden meiner Kinder erlebe, dass ich noch viele Reisen und viel Zeit
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mit meinem Mann verbringen kann — und das Leben noch genießen kann
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